Birgit Blumberg

Birgit Blumberg

Direktor Consulting, Design Thinking Coach und Service Design Spezialist

Nachdem ich in meinem vorherigen Blog-Beitrag erläutert habe, wie die Prototypen getestet und verändert werden, geht es nun um eine allererste Minimal-Implementierung der Lösung. Dieses sogenannte Minimum Viable Product (MVP) beinhaltet nur die allerwichtigsten Funktionalitäten und sollte wieder in einem Timebox-Ansatz umgesetzt werden. Ein typischer Zeitrahmen sind zwei bis vier Wochen – man spricht auch von Sprint.

Die als weniger wichtig priorisierten Anforderungen werden in einem sogenannten Product Backlog dokumentiert und vor jedem neuen Sprint zur Lösungsimplementierung erneut herangezogen und bewertet. Kommen im Laufe der Zeit durch weitere Design Thinking Workshops oder andere Informationsquellen neue Anforderungen hinzu, kann es sein, dass diese höher bewertet werden als die älteren. So bleibt die zu implementierende Lösung möglichst nah an den aktuellen Anforderungen und setzt diese zeitnah um. Andere Anforderungen werden vielleicht gar nicht mehr umgesetzt, da sie sich überholt haben.

Diese Vorgehensweise ist neu und anders. Bisher waren die Vorgehensweisen darauf ausgerichtet, möglichst viel auf einmal in möglichst „vollständiger“ Art und Weise umzusetzen. Das dauerte sehr lange, kostete sehr viele Ressourcen und erfüllte bei Fertigstellung meist nicht mehr die aktuellen Anforderungen. Denn in Zeiten von limitierten Ressourcen und schneller werdenden Innovationsschüben kann eine Lösung von heute nicht mehr die Lösung von morgen sein. Je schneller die sich ändernden Anforderungen erkannt und umgesetzt werden können, desto flexibler und kosteneffizienter lassen sich Lösungen erstellen.

Gerade im Informationstechnologie-Zeitalter kann es passieren, dass aus Begeisterung für die technischen Möglichkeiten die Anforderungen der Kunden und Mitarbeiter aus den Augen verloren werden. Design Thinking – auch Human-centred Design genannt – hilft, diese Anforderungen in kürzester Zeit zu erfahren und Lösungen darauf abzustimmen, um eine möglichst hohe Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit zu erzielen.

Pareto hat einst den Satz geprägt, dass 80 Prozent einer Lösung in 20 Prozent der Zeit zu implementieren sind. Human-centred Design ermöglicht, die 80 Prozent der Lösung zu identifizieren, die in 20 Prozent der Zeit implementiert werden können. Dies spart Ressourcen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit in Zeiten der digitalen Transformation.

Bei Fragen zu diesem Thema sprechen Sie mich oder meine Kollegen gerne an.

 

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Über diesen Autor

Birgit Blumberg

Birgit Blumberg

Direktor Consulting, Design Thinking Coach und Service Design Spezialist

Birgit Blumberg ist Design Thinking Coach und Service Design Specialist. Sie berät und unterstützt Kunden bei der Transformation von flexibel und agil gestalteten Services und Outsourcing Leistungen.