Torsten Zipf, CGI

Dr. Torsten Zipf

Vice President

Individualität ist Trumpf – das gilt mehr denn je auf dem Markt für Finanztransaktionen. Wer seinem Kunden ein unverwechselbares Produkt bieten kann, ist der Konkurrenz voraus. Eine genaue Analyse der Transaktionsdaten bietet dafür eine gute Voraussetzung.

Stillstand ist Rückschritt. Diese griffige Erkenntnis gilt für jedes Unternehmen, das erfolgreich sein will. Sie gilt aber vor allem in dem hart umkämpften Markt der Finanztransaktionen. Denn die Anbieter haben immer mehr Mühe, ihre Alleinstellungsmerkmale klar von Mitbewerbern abzugrenzen. Die Verarbeitung von Finanztransaktionen oder die Ausgabe von Kreditkarten sind Commodities geworden, d.h. standardisierte Güter, die austauschbar sind. Neue Services und Produkte müssen geschaffen werden – Transaction Data Analytics sorgt für die Grundlagen.

Einige FinTechs haben es bereits vorgemacht. Sie kreierten neue Geschäftsmodelle mit einem echtem Mehrwert für den Kunden. So etwa ein Kreditscoring auf Basis von frei im Internet verfügbaren Daten (z.B. Social Media). Das ist deshalb sehr attraktiv, weil für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit aktuellere und damit oft aussagekräftigere Daten herangezogen werden. Das Vorgehen erlaubt etwa auch eine Beurteilung der Kreditwürdigkeit in Regionen der Welt, in denen weniger „traditionelle“ Daten zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit gesammelt und analysiert werden. Solche Modelle stellen eine ernsthafte Gefahr für etablierte Unternehmen dar.

Wertvolles Wissen durch Daten

Die Frage lautet also: Warum soll sich der Kunde für eine bestimmte Bank oder eine Kreditkarte entscheiden? Warum soll ein Händler einen bestimmten Acquirer bzw. Payment Service Provider (PSP) wählen? Letztlich läuft man Gefahr, sich nur noch über die Preise für das Ausstellen von Karten oder das Verarbeiten von Transaktionen differenzieren zu können. Neue Services und Produkte müssen dem Kunden daher einen deutlichen Mehrwert bieten.

Transaction Data Analytics stellt eine besonders gute Möglichkeit zur Differenzierung dar. Als kontoführende und transaktionsverarbeitende Institute stehen Finanzdienstleistern große Datenmengen mit hoher Relevanz zur Verfügung, selbst wenn diese vor der Verarbeitung anonymisiert werden. Durch die zentrale Positionierung im Zahlungsprozess verfügen die Unternehmen nahezu über Echtzeitdaten und können durch die Kombination von Konto- und Transaktionsdaten wertvolles Wissen erzeugen.

Unzählige neue Geschäftspotenziale

Die daraus entstehenden Potenziale können zunächst in die Kategorien „intern“ und „extern“ gegliedert werden. Interne Potenziale sollten zu verbesserten Entscheidungsprozessen und zum Monitoring von Geschäftsabläufen genutzt werden. Die Konsequenz sind effizientere, fundiertere Entscheidungen. Beispielsweise können im Bereich Treasury auf Basis der Erkenntnisse aus Data Analytics eine bessere Bewertung von Derivativen erfolgen oder die Liquiditätsplanung optimiert werden.

Auch extern ergeben sich unzählige neue Geschäftspotenziale, die zur erwähnten Differenzierung am Markt beitragen können. So bietet sich neben der reinen Datenanalyse und dem Verkauf dieses Wissens, z.B. in Form von Studien, vor allem die Möglichkeit an, das Portfolio von Produkten und Services wertsteigernd weiterzuentwickeln. Auf diese Weise können spezifische Segmentierungen durchgeführt werden, die einen höheren Effekt von Marketingmaßnahmen bewirken: Denn die Kunden erhalten Angebote mit erhöhter individueller Relevanz. Dies könnten beispielsweise Kredite sein, die perfekt zur aktuellen Lebenssituation passen und den standardisierten Angeboten anderer Anbieter überlegen sind. Im B2B-Bereich wäre eine Unterstützung der Händler, deren Transaktionen verarbeitet werden, auf Basis der Zahlungs- und Kontodaten im Bereich Portfoliomanagement denkbar.

Was ist zu tun?

Um diese Geschäftspotenziale heben zu können, müssen die Unternehmen spezielle technologische und organisatorische Voraussetzungen erfüllen. Neben einer sehr leistungsfähigen IT-Infrastruktur sind beispielsweise auch die internen Entscheidungsprozesse und -kompetenzen den Veränderungen anzupassen. Zusätzlich wird entsprechendes Know-how im Bereich Data Analytics, Change Management, Regulatorik und Technologie benötigt.

CGI kann Sie sowohl bei der Identifikation bereits bestehender Geschäftspotenziale im Rahmen von Analysen als auch bei der Realisierung bereits bekannter Potenziale unterstützen. Dabei wird auf eine große Basis von bankfachlichem und technologischem Fachwissen zurückgegriffen, um Sie bestmöglich beraten zu können. Die Vielzahl der bereits erfolgreich durchgeführten Projekte im internationalen Umfeld unterstreicht die Kompetenz von CGI beim Thema „Digitale Transformation“ und „Data Analytics“.

Über diesen Autor

Torsten Zipf, CGI

Dr. Torsten Zipf

Vice President

Torsten Zipf ist Vice President im Sektor Financial Services. Mit seiner Expertise und Erfahrung verbindet er Theorie und Praxis, was er in verschiedenen Industrien und in seiner Promotion zum Thema Daten als Produktionsfaktor unter Beweis gestellt hat. Gemeinsam mit seinem Team unterstützt er Banken dabei ...